
5 Uhr 30 in der Früh, Eisregen bei -5 Grad Celsius, spiegelglatter Gehsteig, ich nähere mich der Endhaltestelle der Straßenbahnlinie Richtung Zentrum, die Station ist menschenleer, nur ich und der Chauffeur der zur Abfahrt bereiten Straßenbahngarnitur, der gerade sein warmes Führerhäuschen betritt – ein kurzer Blickkontakt zu mir, jetzt sind’s nur mehr 8 Meter bis zur Schiebetüre. Es hat schon seine Vorteile so früh dran zu sein – dachte ich mir – da gibt’s noch persönlichen Kontakt zwischen Kunden und Personal!
In diesem Augenblick gingen die Lichter des Bedienknopfes des Türöffners aus, und die Garnitur fuhr ohne mich Richtung Zentrum!
„Du Arsch …“, schrie ich laut – war eh alleine auf der Straße – „Linz Linien AG, steig aus und geh!“

In diesem Augenblick dachte ich an meinen USA-Trip 2014 nach New Orleans, als ich dort mit der Canal Streetcarline unterwegs war. Mit einem Chauffeur der „Mega“ drauf war, stets freundlich, engagiert, umsichtig. War gleichzeitig Kontrolleur und Ticketverkäufer, betreute die Rollstuhl -u. Rollatorfahrer, war Streitschlichter und Geldwechsler – schlichtweg DIE Persönlichkeit und Sympathikus dieser Bahn! Und das bei schwülen, nicht klimatisierten 35 Grad Celsius – Hut ab, Kappel auf!


Nach fünf Minuten in der Kälte, mit den wärmenden Erinnerungen der Eindrücke von vor 3 Jahren, fuhr die nächste Garnitur in die Station ein – ein verächtlicher Blick von mir Richtung Fahrerkabine.
Aus der lachte mir ein freundliches mir bekanntes Gesicht entgegen, winkte erfreut mir zu! Ich winkte zurück! Es war Ralph, vom SV Urfahr-Platz, der Vater des talentierten Nachwuchskickers Fabian, den ich damals in der U11 – glaube ich – trainierte. Ich erinnerte mich, dass Ralph mich stets unterstützte, immer hilfsbereit war. Wir wechselten ein paar Worte, war echt nett!
Daraufhin ging’s Richtung Zentrum, vertieft in ein großformatiges Nachrichtenblatt, im Hintergrund wärmende Gedanken an New Orleans!


Schön … jetzt ist mir auch ganz warm um’s Herz!
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